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Albert Schweitzer als Theologe und Prediger

1955 schreibt Schweitzer an seinen Freund, den Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884–1964): »In der Theologie bin ich heute eine Erscheinung aus vergangener Zeit, bei der man das unangenehme Gefühl hat, dass man nicht ganz mit ihr fertig geworden ist.«1

Schweitzer verfasste zwei bis heute grundlegende Werke zur Jesus- und Paulus- Forschung; vor allem aber der Erforschung des Lebens und der Verkündigung Jesu hat er sich als Theologe und Neutestamentler gewidmet. Die historische Erforschung des Neuen Testaments hat für Schweitzer etwas mit der Wahrhaftigkeit des Christentums zu tun. Im Vorwort zur 6. Auflage (erschienen 1951) seiner berühmten »Geschichte der Leben-Jesu-Forschung« schreibt er: »Die Leben-Jesu-Forschung ist eine Wahrhaftigkeitstat des protestantischen Christentums. In der Darstellung ihres Verlaufes lasse ich eine Epoche wissenschaftlicher protestantischer Theologie vor den späteren Generationen wieder aufleben. Mögen sie den Willen zur Wahrhaftigkeit, der jene Generationen beseelte, miterleben und dadurch in der Erkenntnis gefestigt werden, daß unbeirrbare Wahrhaftigkeit zum Wesen echter Religiosität dazugehört.

In allen Schwierigkeiten, die die geschichtliche Erkenntnis dem Glauben schafft, dürfen wir uns des Wortes Pauli ›Wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern nur für die Wahrheit‹ (2. Korinther 13,8) getrösten.«

Am letzten Abend dieser Reihe befassen wir uns mit der theologischen Bedeutung seiner »Geschichte der Leben-Jesu-Forschung«. Außerdem werfen wir einen Blick auf Albert Schweitzer als Prediger. In seinen Predigten spiegeln sich nicht nur seine theologischen und ethischen Überzeugungen, sondern auch die große Nähe zum Leben seiner Mitmenschen.

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