»Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.«

Jesaja 9,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie sollen wir das Weihnachtsfest feiern? Das fragen sich viele in Zeiten, in denen sich die Welt so weit von unserem Weihnachtsidyll entfernt hat und sie davon berichten, wie schwer es Ihnen fällt, überhaupt noch die Nachrichten zu verfolgen angesichts der Gräueltaten, die Menschen einander antun.

Die Antwort auf diese Frage möge uns ein geheimnisvolles Wort geben, das jedes Jahr im Gottesdienst an Heiligabend als prophetische Vorahnung zur Weihnachtsgeschichte (Lukas 2,1-20) gelesen wird. Ein Wort, das unser Herz merkwürdig berührt und doch oft nicht erhört wird, weil unsere Ohren wie verklebt (vgl. Jesaja 6,10) zu sein scheinen von der allgemeinen Weihnachtsstimmung, die statt der Beschreibung der Finsternis unseres Lebens lieber nur vom Licht hören wollen.

Aber gerade, wenn wir die Welt ganz ›un-weihnachtlich‹ empfinden und uns besonders nach der inneren Stille des Weihnachtsfriedens sehnen, möge unser Ohr gerade bei dem Wort des Propheten Jesaja dieses Mal besonders wachsam sein, das wir auch dieses Jahr bei der Christvesper eingeleitet finden werden mit dem Satz:

»Wir hören die Worte der Weissagung von Weihnachten des Propheten Jesaja aus dem Alten Testament«:

  1. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,
    und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
  2. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich,
    wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
  3. Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und
    den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.
  4. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch
    Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
  5. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und
    die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;

auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem
Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch
Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

                                                                                          Jesaja 9,1-6

»Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.«
                                                                                        (Jesaja 7,9)

Der Prophet Jesaja (1) wirkte in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. im Jerusalemer Priesterkreis und als Prophet und Berater am Hof des Königs von Israel.(2) Zu dieser Zeit existierten zwei Staaten in Israel, das Nordreich Israel und das Südreich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Im Verlauf des 8. Jahrhunderts stieg Assyrien zur beherrschenden Großmacht in der Region auf, und die beiden vergleichsweise kleinen, noch jungen Staaten Israel und Juda kamen in den Einflussbereich der imperialen Ausdehnung Assurs. Dadurch erlebten sie schwere außen- und innenpolitische Krisen. Seinen Imperialismus und den dazu notwendigen Militärapparat finanzierte das assyrische Reich mit weiteren brutalen Feldzügen und durch seine ›Tributspolitik‹. Die von Assur angegriffenen Völker und Staaten hatten zwei Möglichkeiten: »Entweder sie zahlten beim Heranrücken des Heeres ihren Tribut und bezeugten ihre Loyalität gegenüber dem Großkönig, oder der Tribut wurde mit militärischer Gewalt in Form von Beute erhoben.«(3) Ein wesentliches Moment der assyrischen Kriegsführung war die konsequente Anwendung von Terror und die Ausplünderung der Bevölkerung.

Der für die jesajanische Zeit entscheidende assyrische Feldzug erreichte zuerst das Nordreich Israel und dessen Nachbarstaat Aram. Gemeinsam versuchten sie sich in einer Koalition gegen Assur zu wehren und auch Juda für ihre Koalition zu gewinnen. Doch der judäische König Ahas (König 735-715 v. Chr.) verwehrte sich – wohl unter Beratung des Propheten Jesaja – gegen diese Koalition (vgl. 2. Könige 15,19-20; Jesaja 8). Für das Nordreich Israel und Aram bedeutete der Widerstand zuerst die Vasallisierung (732 v. Chr.) und dann die Annexion und den politischen Untergang (720 v. Chr.). In der biblischen Geschichte (vgl. 2. Könige 16,1-9) wurde die Politik des Königs Ahas von Juda als die eines willfährigen Dieners der Assyrer beschrieben, der den Tribut als ›Geschenke‹ an Tiglat- Pileser III., den assyrischen König, überbringen ließ. Zu dieser Zeit rief der Prophet Jesaja seinen König Ahas zur Ruhe auf: »Fasse dich und bleibe ruhig!« (Jesaja 7,4), und zum Vertrauen auf den eigenen Gott: »Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!« (vgl. Jesaja 7,9). Juda schloss sich dem Widerstand nicht an und überlebte zunächst als Vasall Assurs, blieb aber nur kurz verschont.

»Das Wort des Herrn ist gut, das du geredet hast.« (Jesaja 39,8)

Im Jahr 701 v. Chr. erschien der assyrische König Sanherib in Juda, belagerte, eroberte und zerstörte einige Städte Judas und schloss Jerusalem ein und errichtete eine Blockade. Nur unter schweren Tributleistungen gelang es dem auf Ahas folgenden judäischen König Hiskija (König 725-696 v. Chr.) die assyrische Blockade Jerusalems aufzuheben. Im Alten Testament erscheint dieser Abzug der Assyrer als eine Rettungstat ihres Gottes (vgl. Jesaja 36-39). Auch wenn die Lage Judas historisch durchaus ambivalent blieb, so wurde nun die ausgebliebene Zerstörung Jerusalems als eine Bestätigung der Mahnungen des Propheten erfahren, der wiederum den König zur Ruhe und zum Vertrauen auf Gott aufgerufen hatte: »Lass dich durch deinen Gott nicht betrügen, auf den du dich verlässt und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.« (Jesaja 37,10) Und der König Hiskija dankte es seinem Propheten und Berater: »Das Wort des Herrn ist gut, das du geredet hast.« (Jesaja 39,8)

»Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter« (Jesaja 9,5)

Der historische Ort der Worte des Buches Jesaja, die wir jedes Jahr zu Weihnachten hören, ist fast erreicht: In Folge der geschilderten politischen Krisen, die Jerusalem durch die Angriffe der assyrischen Groß- macht mit einem blauen Auge überlebte, stand jedoch nicht die Freiheit von Juda. Weiterhin befand man sich im Einflussbereich Assurs, und der Nachfolger des König Hiskijas, Manasse, wird in der Bibel als besonders loyaler assyrischer Vasall dargestellt. Und tatsächlich kam es während der Herrschaft des Königs Manasse (König 696/695-642/641 v. Chr.) zu einer Assimilation der Kultur in Jerusalem an die assyrische Kultur, wie sich aus archäologischen Funden nachweisen lässt. Jedoch war dies wohl weniger, wie es im Alten Testament berichtet wird, die Schuld des Königs, sondern vor allem dem Druck der assyrischen Großmacht geschuldet. Assur wollte sich dem im 7. Jahrhundert drohenden Niedergang der eigenen Macht entgegenstellen, doch das Jahrhundert endet mit dem Fall der assyrischen Hauptstadt Ninive (612 v. Chr.).

Diese Wende und Befreiung vom assyrischen »Joch« (Jesaja 9,3) ereignete sich, als in Jerusalem Joschija (König 640/639-609 v. Chr.) als achtjähriges Kind auf den Thron kam. Das laute Gedröhn der »Stiefel«(4) (Jesaja 9,4), das akustische Symbol der barbarischen Gewalt des assyrischen Militärs, wurde nun selbst vom Feuer verbannt und von der Gewalt der neuen Großmacht Babylon eingeholt. Der Aufruf zur Ruhe und zur maßvollen Reaktion – trotz der maßlosen Gewalt Assyriens – war das Charakteristische des Propheten Jesaja, und seine Worte schienen sich durch die Ereignisse zu bewahrheiten.

Der historische Sinn der Worte der Weissagung ist also keine Verheißung des historischen Propheten aus dem 8. Jahrhundert v. Chr., sondern wurden ihm wahrscheinlich im 7. Jahrhundert v. Chr. in den Mund gelegt, als tatsächlich das Ende der assyrischen Herrschaft gekommen war. Das heilvolle Ende der assyrischen Bedrohung und der Bewahrung Jerusalems wurde dem prophetischen Rat gedankt.

Der historische Hintergrund der Worte Jesajas ist also der »Jubel« (Jesaja 9,2) über die Befreiung des Volkes Israel von dem »Joch« einer terroristischen Großmacht, als ein neuer König als Kind auf den Thron kam: »Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter« (Jesaja 9,5).

»Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst« (Jesaja 9,5)

Die Erwartungen an den neuen König waren groß, zu groß als dass die Politik sie erfüllen könnte. Obwohl tatsächlich eine Blütezeit der jüdischen Kultur eintrat, als Assyrien sich von der Weltbühne verabschiedete. So konnte doch auch dieser junge König nicht die Hoffnung auf ein ›Frieden ohne Ende‹ (vgl. Jesaja 9,6) erfüllen.

Die Worte, die wir von Weihnachten als Weissagung eines »Friede-Fürst« (Jesaja 9,5) oder aus dem Advent als Ankündigung eines »Reis« aus dem Stamme Israels und einem »Zweig« aus seiner Wurzel (Jesaja 11,1) kennen, galten ursprünglich dem König von Juda. Doch angesichts der Ernüchterung und des leidvollen Verlaufs der Geschichte des Volkes Israel veränderten sich die Erwartungen. Liest man die Hoffnungen, die im Buch Jesaja ausgedrückt werden, so beschreiben sie weniger eine konkrete Gestalt, als vielmehr die neuen Umstände, die mit dem Auftreten eines Messias (hebr. ְמ ִׁשי ָחא ›Meschiach‹ – »Gesalbter«) verbunden wurden. Aus der Beschreibung des Königs selbst wurde die Erwartung, wie wohl eine Zukunft aus der Sicht dieses Messias aussehen könnte: »Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande« (Jesaja 11,2-3).

Wenn nun die Christen die Worte des Buches Jesaja als eine prophetische Vorahnung zur Weihnachtsgeschichte ansehen, dann verstehen sie diese Worte vielleicht nicht nach ihrer exakten historischen Intention. Der historische Prophet Jesaja hat keine Weissagung der Geburt Jesu intendiert. Und doch verlesen wir uns nicht, wenn wir diese Worte zu Weihnachten verlesen. Denn in der Sehnsucht nach Frieden verstehen sich die Christen als Teil des ›Volkes, das im Finsteren wandelt‹ (vgl. Jesaja 9,1).

»Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.« (Jesaja 9,1)

Das Licht, mit dem der Weihnachtsstern bei der Geburt Jesu die Welt erleuchtet, erscheint – anders als die Erwartung des Propheten Jesaja – allerdings nicht auf der politischen Bühne der Welt. Im Matthäusevangelium (Matthäus 2,1-12) wird überliefert, wie der König Herodes aus Angst vor einem politischen Konkurrenten versucht, das neugeborene Kind Jesus, von dem gesagt wird, es sei dieser ›Friede-Fürst‹, umzubringen. Doch seine Erwartung eines politischen Messias beruht auf einem Irrtum.

Die Weihnachtsbotschaft ist keine politische Ansage an ein bestimmtes Volk, sondern richtet sich an jeden einzelnen Menschen: Das Licht von Weihnachten will unsere seelische Finsternis erleuchten. Und so wie der innere Unfriede der Menschen zum äußeren Unfrieden der Welt führt, so können auch wir nur dann zum Friede wirken, wenn wir inneren Frieden haben. Doch in Wahrheit verbirgt sich hinter unseren alltäglichen Spannungen untereinander unser eigener Unfrieden. Die tägliche Unzufriedenheit ist der Spiegel einer Dunkelheit unseres Herzens und unseres Unfriedens mit Gott, den wir doch alle längst ahnen.

In einer schönen Auslegung der Weissagung des Propheten Jesaja hat es ein Theologe unserer Zeit für Weihnachten auf den Punkt gebracht hat: »Finsternis ist ein Steigerungs- fall von Dunkelheit; eine Sphäre, in der das Fehlen von Licht zum Prinzip des Handelns wird. Die im Dunkeln wandeln – das sind die Vernachlässigten, die Ausgeblendeten, die Un-Bekümmerten (die im Dunkeln sieht man nicht). Die im Finstern zu finsteren Gesellen werden, wollen dagegen nicht gesehen werden. Weihnachten bedeutet auch den Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Verfinsterung. Das Licht, das über uns aufgeht, ist ein Geschenk des Himmels. Niemand muss weiter im Finstern wandeln: nicht die Gegenaufklärer, die Wutbürger, die habituell Enttäuschten und Defätisten, die auf die Frage Jesu: ›Willst du gesund werden?‹ ausweichend antworten, weil sie lieber schwarz sehen. Das Volk der Schwarzmaler, die Selbstmitleid mästen und sich mit Kummerspeck die Hände reiben, machen es sich in der Finsternis gemütlich. […] Gegen Selbstverfinsterung ist Weihnachten ein Lichterfest, das Wege ins Freie schafft, ein Fest der Weite, das aus der Höhle herausführt. Zutrauen zum Licht, das aufgegangen ist, macht die Freude aus, die jubilieren lässt. Kein Wunder, dass das Neue Testament (von Matthäus 4,16 über Lukas 1,79 bis hin zu Johannes 1,5) so gerne auf diesen Text Jesajas anspielt.« (5)

»Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott« (Jesaja 40,1)

In der Advents- und Weihnachtszeit sind es nicht nur die von dem warmen Kerzenlicht erfüllten gemütlichen Zimmer, die uns bewegen. Traurigkeit und große Sorgen liegen schwer auf so manchem Herz in unserer Gemeinde und bereiten eine für andere unsichtbare innere Dunkelheit: der Verlust eines geliebten Menschen, der einen im Gefühl der Trostlosigkeit zurücklässt; der verletzende Streit in den Familien, die aus lauter eigener Überforderung fast keine Wertschätzung mehr für den anderen übrig haben; die verständliche Orientierungslosigkeit vieler Jugendlicher in einer Welt, die vor lauter Gewalt und Chaos abgestumpft und zynisch ist; die Bedrücktheit von Eltern und Lehrern, die die ihnen Anvertrauten an eine digitale Parallelwelt verloren haben; die Hilflosigkeit von Eltern, die aus finanzieller Not nicht wissen, wie die Zukunft aussieht; die Einsamkeit des höheren Lebensalters, für die das Verständnis bei der eigenen Familie zu fehlen scheint; oder die Angst um das Leben von Verwandten, die in den Kriegen unserer Tage in Lebensgefahr sind. All dies erleben wir in unserer Gemeinde, auch wenn viele es lieber still und schweigend ertragen, um nicht als jammernd zu erscheinen.

Die Fortschreibung des Buches Jesaja in der Zeit nach dem babylonischen Exil als der historische Prophet längst nicht mehr lebte, nahm den Faden der hoffnungsvollen Worte der Verheißungen aus den ersten Kapiteln auf, und führte ihn im zweiten Teil des Buches (siehe dazu Bibelgesprächsabend) weiter. Dieser Teil beginnt nicht zufällig mit der Aufforderung: »Tröstet, tröstet, mein Volk!« (Jesaja 40,1). Ein offenes, von Gott aufgewecktes Ohr für die Sorgen und Nöte unserer eigenen Lieben oder unseres Nächsten, des Freundes, des Nachbarn oder des Arbeitskollegen wird manchmal zu einem kleinen Weihnachtslicht.

Wahrhaftiger Trost liegt im Buch Jesaja dabei nicht in den Worten des Buches selbst, sondern in der Kunde, dass Gott uns Trost zuspricht, der trotz aller menschlichen Dunkelheit in der Welt und aller inneren Verfinsterung, an seinem Bund mit den Menschen festhält: »Tröstet, tröstet, mein Volk! spricht euer Gott« (Jesaja 40,1). Die prophetische Vorahnung von Weihnachten aus dem Buch Jesaja bereitet uns also auf das Hören der frohen Kunde von Weihnachten vor, indem sie unseren Blick auf den Geber des größten Weihnachtsgeschenks wendet. Die Weihnachtsbotschaft können wir nur dann hören, wenn wir die frohe Kunde von der Geburt Jesu, des Sohnes Gottes, als Gottes Wort hören und er unsere verklebten Ohren öffnet dafür, dass trotz aller inneren Dunkelheit der Morgenstern für uns längst leuchtet: »Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.« (Lukas 2,10-11).

Ihr

Roman Michelfelder, Pfarrer

S. 7

ְי ַׁש ְע ָיהוּ

S. 60

οἰκοδομή

 Anmerkungen

  1. Der Name Jesaja (hebräisch ְי ַׁש ְע ָיהוּ ›Jeschijahu‹) ist ein theophorer Name, enthält also den Gottesnamen in sich und kann als Satz gelesen werden: »Der Herr (Jhwh) hat geholfen«.
  1. Für die Darstellung der historischen Hintergründe und die Theologie des Propheten Jesajas wurde vor allem folgende Literatur verwandt: Jan Christian Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament. Eine Einführung in Literatur, Religion und Geschichte des Alten Testaments, Göttingen 2010; Gerhard von Rad, Die Botschaft der Propheten (siebenstern-Taschenbuch), München und Hamburg 1967; Konrad Schmid, Jesaja, Band I: Jesaja 1-23 (Zürcher Bibelkommentare), Zürich 2011; ders., Theologie des Alten Testaments (Neue Theologische Grundrisse), Tübingen 2019; ders., Literaturgeschichte des Alten Testaments. Eine Einführung, Darmstadt 2008; Hans Wildberger, Jesaja. 1. Teilband Jesaja 1-12 (Biblischer Kommentar. Altes Testament Bd. X/1), Neukirchen- Vluyn 1972.
  2. Konrad Schmid, Jesaja 1-23 (s. Anm. 2), S. 21.
  3. Das hebräische Wort für die Stiefel ist ein aus dem Akkadischen, der Sprache Assyriens, stammendes Lehnwort, das den ›hohen Schnürschnuh‹ bezeichnet. Schon diese Wortwahl verrät uns, dass hier historisch die assyrische Militärmacht gemeint ist (vgl. dazu Konrad Schmid, Jesaja 1-23 [s. Anm. 2], S. 108).
  4. Michael Moxter, Predigt zur Christvesper über Jesaja 9,1-6, in: Petra Bahr (Hg.), Denkskizzen. Zu den Predigttexten der sechs Perikopenreihen. Band 1, Stuttgart 2018, S. 21-25, hier S. 24f.