Kindergottesdienst | 16. Sonntag nach Trinitatis
15. September 2024 | 11.00 Uhr - 12.00 Uhr
Joseph bei Potiphar und im Gefängnis
Bibelstelle 1. Mose 39–40
Joseph in Potifars Haus
[1] Joseph wurde hinab nach Ägypten geführt, und Potifar, ein ägyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Oberster der Leibwache, kaufte ihn von den Ismaelitern, die ihn hinabgebracht hatten. [2] Und der HERR war mit Joseph, sodass er ein Mann wurde, dem alles glückte. Und er war in seines Herrn, des Ägypters, Hause.
[3] Und sein Herr sah, dass der HERR mit ihm war; denn alles, was er tat, das ließ der HERR in seiner Hand glücken, [4] sodass er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener wurde. Der setzte ihn über sein Haus; und alles, was er hatte, tat er unter seine Hände. [5] Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der HERR des Ägypters Haus um Josephs willen, und es war lauter Segen des HERRN in allem, was er hatte, zu Hause und auf dem Felde. [6] Darum ließ er alles unter Josephs Händen, was er hatte, und kümmerte sich, da er ihn hatte, um nichts außer um das, was er aß und trank. Und Joseph war schön an Gestalt und hübsch von Angesicht.
[7] Und es begab sich danach, dass seines Herrn Frau ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Lege dich zu mir! [8] Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr kümmert sich, da er mich hat, um nichts, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan; [9] er ist in diesem Hause nicht größer als ich und er hat mir nichts vorenthalten außer dir, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen? [10] Und sie bedrängte Joseph mit solchen Worten täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, dass er sich zu ihr legte und bei ihr wäre.
[11] Es begab sich eines Tages, dass Joseph in das Haus ging, seine Arbeit zu tun, und kein Mensch vom Gesinde des Hauses war dabei. [12] Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Lege dich zu mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus. [13] Als sie nun sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus entfloh, [14] rief sie das Gesinde ihres Hauses und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns den hebräischen Mann hergebracht, dass der seinen Mutwillen mit uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte sich zu mir legen; aber ich rief mit lauter Stimme. [15] Und als er hörte, dass ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus.
[16] Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heimkam, [17] und sagte zu ihm ebendieselben Worte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, kam zu mir herein und wollte seinen Mutwillen mit mir treiben. [18] Als ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus.
Joseph im Gefängnis
[19] Als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie ihm sagte und sprach: So hat dein Knecht an mir getan, wurde er sehr zornig. [20] Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, in dem des Königs Gefangene waren. Und er lag allda im Gefängnis. [21] Aber der HERR war mit ihm und neigte die Herzen zu ihm und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis, [22] sodass er ihm alle Gefangenen im Gefängnis unter seine Hand gab und alles, was dort geschah, durch ihn geschehen musste. [23] Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn der HERR war mit Joseph, und was er tat, dazu gab der HERR Glück.
Joseph legt zwei Gefangenen ihre Träume aus
[1] Und es begab sich danach, dass sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von Ägypten. [2] Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, gegen den Obersten über die Schenken und gegen den Obersten über die Bäcker, [3] und ließ sie setzen in des Amtmanns Haus ins Gefängnis, wo Joseph gefangen lag. [4] Und der Amtmann gab ihnen Joseph bei, dass er ihnen diente. Und sie saßen etliche Zeit im Gefängnis.
[5] Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeden ein eigener Traum, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung. [6] Als nun am Morgen Joseph zu ihnen hineinkam und sah, dass sie traurig waren, [7] fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? [8] Sie antworteten: Es hat uns geträumt und wir haben niemand, der es uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehört Gott zu; doch erzählt mir’s.
[9] Da erzählte der oberste Schenk seinen Traum und sprach zu Joseph: Mir hat geträumt, dass ein Weinstock vor mir wäre, [10] der hatte drei Reben und er grünte, wuchs und blühte und seine Trauben wurden reif. [11] Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem Pharao in die Hand.
[12] Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei Tage. [13] Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt setzen, dass du ihm den Becher in die Hand gibst wie vormals, als du sein Schenk warst. [14] Aber gedenke meiner, wenn dir’s wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an mir, dass du dem Pharao von mir sagst und mich so aus diesem Hause bringst. [15] Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen worden; und auch hier hab ich nichts getan, weswegen sie mich hätten ins Gefängnis setzen dürfen.
[16] Als der oberste Bäcker sah, dass die Deutung gut war, sprach er zu Joseph: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei Körbe mit feinem Backwerk auf meinem Haupt [17] und im obersten Korbe allerlei Gebackenes für den Pharao, und die Vögel fraßen aus dem Korbe auf meinem Haupt.
[18] Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind drei Tage. [19] Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.
[20] Und es geschah am dritten Tage, da beging der Pharao seinen Geburtstag. Und er machte ein Festmahl für alle seine Großen und erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter seinen Großen [21] und setzte den obersten Schenken wieder in sein Amt, dass er den Becher reiche in des Pharao Hand, [22] aber den obersten Bäcker ließ er aufhängen, wie ihnen Joseph gedeutet hatte. [23] Aber der oberste Schenk dachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.